Max Schriesheimer, geboren am 9. April 1877 in Leutershausen, zog in Konstanz zunächst in die Münzgasse 23, 1909 an den Bodanplatz 12 und wohnte von 1910 bis 1935 nebenan am Bodanplatz 10.
In den Jahren 1935 bis 1940 wohnte Max Schriesheimer mit Ehefrau Rosa und ihrem Sohn Hugo in der Kreuzlinger Straße 68 in einem schönen Gründerzeithaus. 1940 wurden sie zwangseinquartiert in ein sogenanntes „Judenhaus“ in der Bruderturmgasse 6.
Der Kaufmann Max Schriesheimer gründete 1906 in der Neugasse 33 das Geschäft „Eisenwaren, Fittings en gros“ und zusammen mit Oskar Heß 1912 ein weiteres Geschäft „Eisenwaren und Werkzeuge“ in der Bodanstr. 4a. 1929 verlagerte er sein Geschäft unter dem Namen „Eisenwaren, Fittings, Armaturen, Werkzeuge en gros“ in die Hüetlinstr. 10, das bis 1933 im Adressbuch vermerkt ist. Max Schriesheimer verkaufte das Geschäft im Juni 1938 gezwungenermaßen zu 2/3 des Warenwertes an einen Angestellten. Der Laden bestand unter dieser Adresse bis in die 70er Jahre.
Es gab zudem eine Filiale in Kreuzlingen/Schweiz.
Nach dem November-Pogrom am 10. November 1938 war er einige Zeit – wie sein Sohn Hugo – im KZ Dachau. Er erlitt infolge des Naziterrors einen Schlaganfall, war gelähmt und bettlägerig.
Am 22. Oktober 1940 wurde er zusammen mit seiner Frau Rosa und Sohn Hugo nach Gurs verschleppt.
Da dieser Teil Frankreichs nicht von deutschen Truppen besetzt war, stand das Lager unter französischer Verwaltung durch das Vichy-Regime.
Vermutlich wurden er und seine Frau Rosa am 7. Oktober 1943 nach Pontacq, ca. 60 km entfernt von Gurs, in ein Asyl für alte und gebrechliche Menschen verlegt.
Dort starb er kurze Zeit später, am 27. November 1943, an den Folgen der dreijährigen Lagerzeit unter den unsäglichen Bedingungen des Lagers Gurs.