Vortrag von Dr. Uwe Brügmann am 27. Januar 2017
- Auschwitz-Gedenktag
Der 27. Januar ist der Auschwitz-Gedenktag. Vor 72 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz, wo über eine Million Juden ermordet wurden. 1996 hatte der vor kurzem verstorbene Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Er sagte damals: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
2005 erklärten die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Holocaust-Gedenktag.
Die Initiative „Stolpersteine für Konstanz“ lädt schon seit Jahren an diesem Tag zu Veranstaltungen ein, die sich mit dem Thema Gewalt und Unterdrückung im Nationalsozialismus befassen. Mein Thema heute lautet: „Politischer Widerstand in Konstanz unter dem Nationalsozialismus“. - Definition von Widerstand
Bevor ich auf Personen und Ereignisse in Konstanz zu sprechen komme, kurz ein paar Worte zum Begriff Widerstand. Sie kennen vielleicht das Buch „Das Gewissen steht auf – 64 Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand 1933-1945“. Der Begriff Gewissen im Titel signalisiert, dass Widerstand etwas mit Moral und ethischen Vorstellungen zu tun hat. Die Grenzen zwischen aktivem und passivem politischen Widerstand sind dabei fließend. Wer mit Waffengewalt ein Regime stürzen will, in kriegswichtigen Betrieben Sabotage verübt oder Schriften verteilt, die zum Widerstand aufrufen, leistet aktiven Widerstand.
Kritik am Regime und seinen Repräsentanten oder Verstöße gegen politische Gesetze haben zwar in letzter Konsequenz auch eine Schwächung des Regimes zur Folge, sind aber doch eher als passiver Widerstand zu werten. In Konstanz gab es beide Formen des Widerstands, wobei der passive Widerstand gegen das NS-Regime eindeutig überwog.
Der vollständige Vortrag kann am Ende dieser Seite heruntergeladen werden.