Weit über dreihundert Konstanzerinnen und Konstanzer – Frauen und Männer, Jugendliche und Kinder – wurden zwischen 1934 und 1945 Opfer von Zwangssterilisationen und „Euthanasie“-Morden. Weil sie die Fürsorgekassen belasteten, nicht den vermeintlich nötigen Bildungsstand aufwiesen, weil sie krank waren oder von der im Nationalsozialismus geltenden sozialen oder ideologischen Norm abwichen.
Es konnte alle treffen in einem System, das den Wert eines Menschen anhand seiner volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und seiner „erbbiologischen Qualität“ bemaß. Auch in Konstanz.
Die Ausstellung der Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ beleuchtet dieses bislang vernachlässigte Kapitel der Stadtgeschichte, skizziert die historischen Hintergründe und benennt Akteure.
Die Ausstellung umfasst elf Tafeln:
Es konnte alle treffen
„Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“
An Konstanzerinnen und Konstanzern vorgenommene Zwangssterilisationen
Bertha Hilda Schroff – Eines der 295 Konstanzer Opfer von Zwangssterilisationen
NS-„Euthanasie“
Emma Wippler – Eines der Konstanzer „Euthanasie“-Opfer
Die Heil- und Pflegeanstalt bei Konstanz während des NS-Regimes
„Euthanasie“-Verbrechen vor Gericht
Gedenken an die „Euthanasie“-Morde im Zentrum für Psychiatrie Reichenau
Verdrängung und Erinnerungsverweigerung – Der Konstanzer „Urnen-Skandal“
Fehlendes Gedenken in der Stadt Konstanz