Julius
MERZBACHER

1890 - 1943 I
Schottenstraße 75
Stolperstein verlegt am 12.07.2011
Julius MERZBACHER Schottenstraße 75

Lebensweg eines Mediziners: Von der Kriegsfront zur Deportation

Geboren am 26. Januar 1890 in Öhringen. Abschluss des Medizinstudiums 1913, meldet sich 1914 als Kriegsfreiwilliger und dient bis 1918 als Militärarzt.

Führt ab 1919 eine Landarztpraxis in Öhringen, in der nach der Heirat im März 1923 auch seine Frau Hilde mitarbeitet.

Wird im Juli 1937 während eines Schauprozesses brutal niedergeschlagen, schließlich zu zweimonatiger Haftstrafe verurteilt. Verlässt gedemütigt seine Geburtsstadt und zieht mit seiner Familie nach der Haftentlassung am 23. Februar 1938 nach Konstanz, arbeitet dort bis September 1938 als Arzt.

Deportation ins KZ Dachau am 10. November 1938, Häft­lingsnummer 23068, Entlassung am 10. Dezember 1938.

Verfolgt Auswanderung in die USA, Reichsflucht­steuer wird im Juni 1939 entrichtet, Praxisinventar ist gepackt. Bürgschaften aus den USA werden jedoch als ungenügend angesehen.

Deportation nach Gurs am 22. Okotber 1940, von dort über Rivesaltes im Oktober 1942 nach Drancy. Mit dem 51. Transport wird er am 6. März 1943 mit seiner Frau Hilde in das KZ Lublin-Majdanek deportiert, von da an verliert sich jede Spur.

Vermutlich im März 1943 kurz nach der Ankunft im KZ Majdanek ermordet.

Recherche: Petra Quintini
Patenschaft: Siegfried Lehmann

Quellen & Literatur:

n/a
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Familienmitglieder

Hilde
MERZBACHER, geb. HAYMANN

1898 - 1943 I
Schottenstraße 75

Rolf
MERZBACHER

1924 - 1983 I
Schottenstraße 75

Werner
MERZBACHER

1928 - I
Schottenstraße 75