Karl Huber kam am 7. Mai 1908 als Sohn von Rosa und Johann Huber in Konstanz zur Welt. Er hatte noch zwei Geschwister, eine Schwester und den Bruder August. Karl entwickelte sich körperlich völlig normal, hatte aber wegen gelegentlicher epileptischer Anfälle Probleme in der Schule. Seinen Lebensunterhalt verdiente er später als Gelegenheitsarbeiter. Damals hatte er in etwa halbjährlichen Abständen epileptische Anfälle, konnte aber weiterhin seiner Arbeit nachgehen. Am 15. Oktober 1932 heiratete Karl Huber seine Frau Hermine; am 14. Februar 1934 wurde Sohn Wolfgang geboren. Kurz darauf erging der Beschluss des Erbgesundheitsgerichts Konstanz, dass sich Karl Huber wegen „erblicher Fallsucht“ sterilisieren lassen müsse. Der Eingriff wurde am 17. April 1934 vorgenommen. 1938 wurde er arbeitslos und bezog danach lediglich eine sehr kleine monatliche Invalidenrente von 35,70 Reichsmark. Seine Frau hielt die Familie mit Wasch- und Putzarbeiten über Wasser. Nachdem sich Karls gesundheitlicher Zustand im April 1939 stark verschlechtert hatte, war er vom 12. bis zum 15. April erstmals für einige wenige Tage Patient in der Heil- und Pflegeanstalt bei Konstanz. Die zweite Einweisung erfolgte am 16. August 1940. Auf Vorschlag des städtischen Fürsorgeamtes, das die Kosten für die Anstaltsunterbringung übernehmen musste, wurde Karl Huber am 23. Oktober 1940 in „ein Altersheim“ (so der Eintrag in seiner Patientenakte) in Sinsheim verlegt. Am 13. November 1940 wurde Karl Huber mit 33 weiteren Menschen von Sinsheim in die Zwischenanstalt Zwiefalten deportiert. Von dort wurde er am 9. Dezember 1940 gemeinsam mit über 50 weiteren Menschen in die Mordanstalt Grafeneck gebracht und am selben Tag vergast und eingeäschert. Seine Urne tauchte im Herbst 1982 im Keller des Konstanzer Krematoriums wieder auf.
Siehe dazu auch: „Der Konstanzer Urnen-Skandal“