Nur zwei Schriftstücke blieben erhalten, die an das achtjährige Mädchen erinnern.
Aus der Trauerkarte geht hervor, dass die Hitschlers, wie Zehntausende anderer Hinterbliebene, eine Todesbenachrichtigung einer Mordanstalt mit falschen Angaben erhalten haben. Im knappen Text der Familie Hitschler, die mittlerweile nach Berlin verzogen war, steht:
„Am 4. Okt. entschlief unser liebes Kind Erika an Lungenentzündung in Grafeneck. Mit der Bitte um stilles Beileid. In tiefer Trauer, Familie Erwin Hitschler, Berlin-Tempelhof, den 14. Oktober 1940. Die Einäscherung und die Beisetzung der Urne fand in Grafeneck statt.“
Erika wurde dort jedoch bereits 2 Wochen zuvor grausam ermordet.
Mit der Trauerkarte informierten die Eltern auch den Anstaltsleiter der „Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache“ in Mosbach, Pfarrer Robert Wilckens. Dieser schickte den Eltern ein Beileidsschreiben, worauf Frau Hitschler mit folgendem kurzen Schreiben antwortete.
„Für Ihre lieben Zeilen, möchte ich Ihnen hiermit meinen allerherzlichsten Dank aussprechen. Sie waren für mich ein besonderer Trost und unsere Erika hat nun alles überstanden. Nur über die Todesursache komme ich noch nicht darüber hinweg. Auch den Schwestern noch meinen besonderen Dank und grüsse Sie Herr Direktor sowie die Schwestern.
Frau Berta Hitschler„