Luzia
HAHN

1907 - 1940 I
Schottenstraße 20
Stolperstein verlegt am 14.09.2006
Luzia HAHN Schottenstraße 20

1940 mit dem 7. von insgesamt 11 Transporten nach Grafeneck depor­tiert

Nur sehr weniges ist über das Leben von Luzia Hahn überliefert.
Sie wurde am 26. August 1907 in Konstanz geboren. Luzia arbeitete als Dienstmädchen, wechselte deshalb oft den Wohnsitz, wohnte aber auch zwischenzeitlich immer wieder bei ihren Eltern Leo und Franziska Hahn. Zuletzt lebte und arbeitete sie in der Schottenstraße 20 im Haus der Familie Dietrich.

Seit Beginn des Jahres 1933, im Alter von 26 Jahren, war sie Patientin der Heil- und Pflegeanstalt bei Konstanz; warum sie in der Anstalt untergebracht war, ist nicht bekannt. Sie blieb dort in dauerhafter stationärer Behandlung und geriet somit 1940 in die Mühlen der „Aktion T4“. Am 28. November 1940 wurde Luzia Hahn mit dem siebten Transport aus der Anstalt in die Mordanstalt Grafeneck depor­tiert und am selben Tag im Alter von 33 Jahren vergast.

Luzia Hahns Urne wurde Jahrzehnte später – mit gefälschtem Sterbedatum (11. Dezember 1940) und Sterbeort (Pirna-Sonnenstein in Sachsen) – im Keller des Krematoriums des Konstanzer Hauptfriedhofs „aufgefunden“. Siehe dazu auch: „Der Konstanzer Urnen-Skandal“

Recherche: Roland Didra
Patenschaft: Ursula Matt, Willi Horne

Quellen & Literatur:

Bade, Sabine / Didra, Roland: Es konnte alle treffen - Gedenkbuch für die Konstanzer Opfer von NS-Zwangssterilisation und „Euthanasie“-Verbrechen 1934–1945, Konstanz 2024 (hier verfügbar);
Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg B822/3 Nr. 191;
Opferliste der Gedenkstätte Grafeneck;
Stadtarchiv Konstanz: Adressbücher Konstanz 1939 und 1943;
Stadtarchiv Konstanz: Einwohnermeldekarteikarten vor 1945
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