Nur sehr weniges ist über das Leben von Luzia Hahn überliefert.
Sie wurde am 26. August 1907 in Konstanz geboren. Luzia arbeitete als Dienstmädchen, wechselte deshalb oft den
Wohnsitz, wohnte aber auch zwischenzeitlich immer wieder bei ihren Eltern Leo und Franziska Hahn. Zuletzt lebte und arbeitete sie in der Schottenstraße 20 im Haus der Familie Dietrich.
Seit Beginn des Jahres 1933, im Alter von 26 Jahren, war sie Patientin der Heil- und Pflegeanstalt bei Konstanz; warum sie in der Anstalt untergebracht war, ist nicht bekannt. Sie blieb dort in dauerhafter stationärer Behandlung und geriet somit 1940 in die Mühlen der „Aktion T4“. Am 28. November 1940 wurde Luzia Hahn mit dem siebten Transport aus der Anstalt in die
Mordanstalt Grafeneck deportiert und am selben Tag im Alter von 33 Jahren vergast.
Luzia Hahns Urne wurde Jahrzehnte später – mit gefälschtem Sterbedatum (11. Dezember 1940) und Sterbeort (Pirna-Sonnenstein in Sachsen) – im Keller des Krematoriums des Konstanzer Hauptfriedhofs „aufgefunden“. Siehe dazu auch: „Der Konstanzer Urnen-Skandal“