1921 heiratete er Anna Kleissle, geb. Rost (1903 – 1951). Sie hatten vier Kinder: Anna (geb. 1921, später verheiratete DELL), Friedrich, Ruth, Lothar.
Als Friseur in der Schweiz tätig, nach dem 1. Weltkrieg wurde er Schreiner.
Seit 1923 gehörte er zu den Zeugen Jehovas. Er war in der Schweiz missionarisch tätig und auch am Schriftenschmuggel aus der Schweiz beteiligt, wobei ihn seine Frau und seine Tochter Anna unterstützten.
Der Kinderwagen auf dem Bild (siehe Bildergalerie) wurde auch benutzt, um Schriften der Zeugen Jehovas in die Schweiz zu schmuggeln. Dazu siehe auch hier.
Im März 1937 wurde Wilhelm Kleissle verhaftet.
Im September 1937 wurde er zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, die durch die „Schutzhaft“ verbüßt waren. Dass eine der in der Wohnung gefundenen Druckschriften doppelt vorhanden war, genügte als Nachweis für die Verbreitung von Schriften.
Die Gestapo behielt ihn trotz Verbüßung der Strafe aber weiterhin in „Schutzhaft“ als sogenannte Überhaft.
Im Mai 1939 wurde er ins KZ Dachau überführt, und von dort im September 1939 in das KZ Mauthausen. Dort ist er am 23. April 1940 „gestorben“.
Bei seinem Tod wurde seine Familie benachrichtigt, und die Tochter Anna ist nach Mauthausen gefahren.
Hörstolperstein von Wilhelm Kleissle im SWR2.