Alfons Beck wurde am 20. Januar 1905 in Konstanz geboren. Er war der älteste Sohn des Kaufmanns Hans Beck (gest. 1930) und seiner Frau Ottilie, geb. Helmlinger (gest. 1929).
Beck besuchte die Oberrealschule in Konstanz, 1923 Abitur, danach Studium am Technikum Konstanz. Während der Studienzeit war er Mitglied im Verein für Luftschifffahrt am Bodensee, Sektion Konstanz.
Nach dem Studium arbeitete er in verschiedenen Aushilfsjobs und als Maschinenschlosser in den Rieter-Werken, die Maschinen für die Herstellung von Ziegeln produzierte.
1933 heiratete er Maria, geb. Schreibmüller. Ihr gemeinsamer Sohn Alfons verunglückte 1956 tödlich.
In den 20er Jahren wurde Beck Mitglied der „Antifaschistischen Aktion (Antifa)“; im Januar 1933 trat er der KPD bei.
Alfons Beck war nach der Machtübernahme der Nazis Anlaufstation in Konstanz für die Verteilung der von der KPD in Zürich gedruckten und von Kurieren nach Deutschland geschmuggelten kommunistischen Propagandaschriften. Im Raum Konstanz war der frühere badische kommunistische Landtagsabgeordnete Hermann Böning aktiv. Er hatte nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933 seinen Wohnsitz nach Basel verlegt und wirkte von hier im südwestdeutschen Raum. Er hatte nach der Machtübernahme der Nazis in öffentlichen Versammlungen zu Massenstreiks aufgerufen und versucht, kommunistische Zellen im südbadischen Raum aufzubauen. Er organisierte zusammen mit Konstanzer Kommunisten den Transport illegaler Broschüren aus der Schweiz nach Deutschland und ihre Verteilung an Funktionäre in ganz Deutschland, sogar bis nach Königsberg.
Als Wanderer mit blauer Brille verkleidet, besuchte Hermann Böning vor Ort kommunistische Funktionäre. Im Rucksack hatte er illegale Broschüren wie „Rundschau“, „Inprekorr (Internationale Pressekorrespondenz)“, „Rote Fahne“ oder die „Süddeutsche Arbeiter Zeitung“ (herausgegeben von der württembergischen KPD).
Neben der Verteilung von Broschüren war Böning auch verantwortlich für das Inkasso von Mitgliedsbeiträgen für die verbotene KPD und ihre Hilfsorganisation die „Rote Hilfe“. Die Rote Hilfe war eine Art proletarisches Rotes Kreuz und unterstützte Angehörige inhaftierter KPD-Mitglieder. Die Mitgliedsmarken für die verbotene KPD waren als Rabattmarken für einen „Weltrabattsparverein“ getarnt.
Bei seinen Wandertouren durch den südbadischen Raum machte Böning immer wieder auch Station in Konstanz und fand bei Kommunisten wie Franz Greis, Alfons Beck oder Max Braitsch Unterkunft. In der Fremdenpension, die das Ehepaar Beck betrieb, wurden die Broschüren bis zu ihrer Verteilung deponiert.
Neben Hermann Böning, der im August 1933 verhaftet wurde, war im südwestdeutschen Raum auch Willi Bohn für die verbotene KPD aktiv. Willi Bohn hatte von Zürich aus, wohin er nach der Machtübernahme der Nazis emigriert war, ein konspiratives Netz für die illegale Einfuhr und Verteilung von kommunistischen Broschüren aufgebaut. Diese „Transportkolonne Otto“ bestand aus kleinen Zellen zu je 3 bis 5 Mann, die die Namen der Mitglieder anderer Zellen nicht kannten. Auch die Mitglieder der „Transportkolonne Otto“ deponierten die illegalen kommunistischen Broschüren in der Wohnung von Alfons Beck. Im Oktober 1934 wurde auch Willi Bohn verhaftet. Mit dessen Verhaftung war Beck nach eigenen Aussagen vom „direkte(n) Großversand von KP-Literatur abgeschnitten.“
Bis Anfang 1934 fungierte Beck auch als Kassierer für die Konstanzer KPD und die Rote Hilfe. Er beherbergte bei sich auch Emigranten und Männer, die in die Schweiz oder weiter nach Spanien wollten, um dort im Bürgerkrieg gegen Franco zu kämpfen.
Am 11. November 1939 wurde Alfons Beck verhaftet. Seine eigene Frau hatte ihn aus Rache bei der Gestapo angezeigt, weil er eine Liebschaft mit einer anderen Frau hatte. Am 15. Dezember 1939 erließ das Amtsgericht Konstanz Haftbefehl gegen Alfons Beck und seine Frau Maria wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Abhörens von Feindsendern.
Am 8. April 1940 wurde Beck vom 1. Strafsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart unter dem Vorsitz von Senatspräsident Cuhorst wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Verbrechens gegen § 1 der Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen vom 1. September 1939 zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er verbüßte seine Strafe im Zuchthaus Ludwigsburg. Seine Häftlingsnummer war 846612.
Wegen seiner Verurteilung als „Hochverräter“ wurde Beck im Juli 1940 die Wehrtauglichkeit abgesprochen.
Seine Frau wurde wegen Mitwisserschaft zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt. Sie verbüßte ihre Strafe im Frauengefängnis Gotteszell bei Schwäbisch Gmünd.
Am 22. April 1940 wurde Alfons Beck von Ludwigsburg in das Strafgefangenenlager II Aschendorfermoor im Emsland verlegt.
Nach Verbüßung seiner Strafe am 18. Mai 1944 kam Alfons Beck jedoch nicht frei, sondern wurde am Gefängnistor erneut verhaftet und in das Zuchthaus Waldheim, ca. 30 km nördlich von Chemnitz, in Sachsen eingewiesen. Es war bei den Nazis übliche Praxis, dass politische Gefangene nach Verbüßung ihrer regulären Gefängnis- oder Zuchthausstrafe in ein Konzentrationslager überstellt wurden.
Im Zuchthaus Waldheim saßen überwiegend Personen ein, die wegen Abhörens von „Feindsendern“ und Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt waren. In Waldheim war Alfons Beck bis zur Befreiung des Gefängnisses durch sowjetische Truppen am 6/7. Mai 1945 eingekerkert.
Insgesamt verbüßte Alfons Beck eine Zuchthausstrafe von 5 Jahren, 5 Monaten und 28 Tagen.
In der Haft zog sich Beck schwere gesundheitliche Schäden zu. Nach dem Krieg war Beck wegen TBC mehrere Male in einer Heilanstalt in Todtmoos/Schwarzwald zur Behandlung. Wegen seiner angeschlagenen Gesundheit hatte er auch Probleme, Arbeit zu finden. Schließlich fand er eine Stelle als Hausmeister im Stadttheater Konstanz.
Beck blieb auch nach dem Krieg seinen kommunistischen Idealen treu. Als Sekretär leitete er einige Jahre das Büro der KPD in der Rosgartenstraße 9.
Alfons Beck verstarb am 23. November 1988 in Konstanz.
Sein Grab befand sich auf dem Konstanzer Hauptfriedhof, Feld 14a / G4 (Urnengrab); es wurde 2008 abgeräumt.