Erna Recha Rosenthal geboren am 22. April 1896 in Konstanz, ledig, war als Postgehilfin gemeldet und wohnte bis zu ihrer Deportierung nach Gurs am 22. Oktober 1940 stets an derselben Adresse wie ihre Schwester Ida Jette.
Nach dem Tod des Vaters zogen die Schwestern am 19. Oktober 1928 in das Haus Hofhalde 1 als Mieter. Offenbar lebten sie vorher im Haushalt der Eltern und sind erst seit diesem Umzug in den Einwohnerkarteien zu finden. Die Familie erlitt das Schicksal, dass der Bruder im ersten Weltkrieg gefallen war.
Die beiden Damen wechselten am 29. März 1934 in eine Wohnung in der Blarerstrasse 48. Am 4. Juli 1939 übersiedelten sie in die Bruderturmgasse 8 und am 14. Februar 1940 in die Saarlandstrasse 25 (heute Bodanstr.) zu einer Familie Schwarzhaupt. Es fällt auf, dass in diesem Haus zu dieser Zeit mehrere (umgesiedelte) jüdische Familien gemeldet waren (Judenhaus).
Erna Rosenthal wird am 22. Oktober 1940 nach Gurs verschleppt. Bei unvorstellbaren hygienischen Verhältnissen erkrankte sie wenige Woche nach der Ankunft im südfranzösischen Lager schwer, vermutlich an Ruhr, die sich epidemieartig im Lager ausgebreitet hatte, wo sie am 8. Dezember 1940 verstarb.