Rolf
MERZBACHER

1924 - 1983 I
Schottenstraße 75
Stolperstein verlegt am 12.07.2011
Rolf MERZBACHER Schottenstraße 75

Zwischen Verfolgung, Psychiatrie und Wiedergutmachung

Geboren am 15. Mai 1924 in Öhringen, besucht dort nach der Volksschule das Realgymnasium, später eine jüdische Privatschule. Wird Anfang 1936 zu seinen Großeltern Jakob und Ida Haymann nach Konstanz geschickt, besucht von dort die Kreuzlinger Primarschule.

Kommt 1937 bei Lehrerfamilie Hans Stahl in Kreuzlingen unter und besucht bis 1940 die Sekundarschule. Darf als Flüchtling die Schule nicht länger besuchen, muss Gärtnerlehre beginnen und kommt 1941 als 16jähriger erstmals in Arbeitslager nach Davesco/Tessin.

Ab 1942 wegen zunehmender psychischer Probleme in Behandlung. Muss aufgrund der Erkrankung mehrere Lehren abbrechen, 1943 erneut Aufenthalt im Arbeitslager (Davesco). Ab Juli 1944 wird er stationär in die Heilanstalt Münsterlingen aufgenommen, seine Psychose verschlimmert sich weiterhin. Es ist anzunehmen, dass die auftretende Schizophrenie verfolgungsbedingt ausgebrochen ist.

Stirbt 1983 in der Schweiz, ohne je wieder gesund geworden zu sein.

Eine vollständige Biografie liegt vor:
Gregor Spuhler: Gerettet – zerbrochen. Das Leben des jüdischen Flüchtlings Rolf Merzbacher zwischen Verfolgung, Psychiatrie und Wiedergutmachung.

Recherche: Petra Quintini
Patenschaft: Emil Böhme

Quellen & Literatur:

Eine vollständige Biografie liegt vor:
Gregor Spuhler: Gerettet – zerbrochen. Das Leben des jüdischen Flüchtlings Rolf Merzbacher zwischen Verfolgung, Psychiatrie und Wiedergutmachung. Veröffentlichungen des Archivs für Zeitgeschichte der ETH Zürich, Band 7. 2011. 229 S. 26 Abb. CHF 34.00 / EUR 25.00 . ISBN 978-3-0340-1064-1. Hier verfügbar, Abruf 8.9..2024.
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Familienmitglieder

Julius
MERZBACHER

1890 - 1943 I
Schottenstraße 75

Hilde
MERZBACHER, geb. HAYMANN

1898 - 1943 I
Schottenstraße 75

Werner
MERZBACHER

1928 - I
Schottenstraße 75