Luise Wilderer, geb. Zeller, wurde am 8. Februar 1893 in Altenbeuren, Kreis Überlingen geboren. Die Eltern waren Landwirte.
Sie arbeitete als Näherin in verschiedenen Haushalten und heiratete 1915 in Konstanz. Ihr Ehemann war Maler und häufig arbeitslos.
Ihre Familie war katholisch, trat aber 1925 aus der Kirche aus. Luise Wilderer war seit 1925 bei den Zeugen Jehovas.
Bis zum Verbot der Bibelforscher im Jahre 1933 war sie aktiv, dann erst wieder ab 1935. Sie zog zusammen mit Anna Luise Meissner und Paulina Hofmaier über die Dörfer zum Bibelverkauf, sie verkauften Bibeln vom Bibelhaus Magdeburg zum Selbstkostenpreis.
Im Februar 1936 musste sie für sieben Tage in „Schutzhaft“. Vom 27. Juli 1936 bis 27. Januar 1937 war sie sechs Monate in Haft in den Gefängnissen Konstanz und Mannheim.
Am 12. Dezember 1939 wurde sie in Konstanz erneut verhaftet, ohne Prozess.
Am 23. April 1940 wurde sie mit ihrer Tochter Irma, Anna Schaumann und Maria Schwenk in das KZ Ravensbrück überführt und kam dort am 4. Mai 1940 an.
Ihr Ehemann und ihr Sohn drängten sie (und ihre Tochter Irma), einen Widerruf als Zeugin Jehovas zu unterschreiben, damit sie aus dem KZ entlassen würde, was sie aber nicht tat.
Anfang Juli 1942 wurde sie als Arbeitskraft von Ravensbrück in das KZ Auschwitz überführt. Sie arbeitete in Birkenau in der Wäscherei eines SS-Gebäudes. Wegen Erkrankung an Flecktyphus wird sie am 18. Juni 1943 nach Hause entlassen und unter Polizeiaufsicht gestellt.
Luise Wilderer starb am 15. April 1970.