Rückblick 2024

Vergangene Veranstaltungen und Termine im Jahr 2024

10.11.2024Gegen das Vergessen: Jüdische Lebensläufe aus Konstanz

Ein Vortrag von Dr. Uwe Brügmann und Petra Quintini

Anlässlich des Jahrestages des Novemberpogroms werden ausgewählte Biografien von Juden und Jüdinnen aus Konstanz vorgestellt. Präsentiert werden auch Ausschnitte aus bislang nicht veröffentlichten (Selbst)Zeugnissen, die einen Einblick in unterschiedliche Lebens- und Verfolgungsgeschichten aus Konstanz geben können. Sie spiegeln die Vielfalt jüdischen Lebens in Konstanz wider, das nach der Reichspogromnacht 1938 und mit der Oktoberdeportation 1940 auch in Konstanz vernichtet wurde.
09.11.2024MahnwachenAlljährlich organisieren wir für den 9. November eine Mahnwache zum Gedenken an die Pogromnacht.

Bilder der Mahnwachen am 09.11.2024
23.10.2024Gedenken an die OktoberdeportationAm 22. Oktober 1940 wurden über 6 500 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Baden und der Saarpfalz in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Zahlreiche Deportierte kamen in Gurs und anderen südfranzösischen Lagern ums Leben, Tausende wurden ab 1942 in die Vernichtungslager in den Osten deportiert und ermordet. Auch aus Konstanz wurden an diesem Tag 112 Juden und Jüdinnen ausgehend vom damaligen Güterbahnhof in Petershausen deportiert.

Es wird für jedes der 112 Opfer eine Kerze angezündet und es werden alle Namen verlesen. Auch werden Namen und Fotos der deportierten Juden und Jüdinnen projiziert und es wird ein biografischer Bericht verlesen. Das Gedenken wird musikalisch begleitet durch Martin Stadler.

Die Mahnwache wird gemeinsam mit der Synagogengemeinde ausgerichtet.

22.10.204Filmvorführung:
„Gurs – Ein Tag im Lager“
Ein Tag hinter Stacheldraht, ein Tag im Lager Gurs in Südfrankreich – die 17jährige Liesel Felsenthal aus Kaiserslautern schildert auf 18 kleinen Aquarellen ihren Alltag im Lager.
Ein einzigartiges Dokument über diese Schreckenszeit. Gemeinsam mit mehr als 6 500 anderen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus Baden und der Saarpfalz wurde Liesel Felsenthal mit ihrer Familie im Oktober 1940 dorthin deportiert. Die Aquarelle dienen als „roter Faden“ und werden ergänzt durch bislang unveröffentlichte Fotos sowie eindrucksvolle Zeugnisse und Zitate aus Tagebüchern und Briefen von Internierten.
Liesel Felsenthal überlebte, weil Hilfsorganisationen sie aus dem Lager schmuggelten, in Kinderheimen versteckten und später nach Palästina/Israel brachten. Insgesamt wurden durch ähnliche Hilfsaktionen mehr als 420 Kinder und Jugendliche aus dem Lager Gurs vor dem Abtransport nach Auschwitz gerettet.

Im Anschluss an den Film berichtet Allan Warton in englischer Sprache über das Schicksal der Konstanzer Familie Schwarzhaupt und liest aus Briefen, die seine Großmutter Hella Schwarzhaupt in Gurs an ihre Kinder geschrieben hat.

22.10.2024Gedenken an die OktoberdeportationAm 22. Oktober 1940 wurden über 6 500 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Baden und der Saarpfalz in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Zahlreiche Deportierte kamen in Gurs und anderen südfranzösischen Lagern ums Leben, Tausende wurden ab 1942 in die Vernichtungslager in den Osten deportiert und ermordet. Auch aus Konstanz wurden an diesem Tag 112 Juden und Jüdinnen ausgehend vom damaligen Güterbahnhof in Petershausen deportiert.

Zum Jahrestag am Dienstag, 22. Oktober 2024, erinnern Konstanzer Schülerinnen und Schüler mit einem Gedenkweg aus der Innenstadt zum Mahnmal am Bahnhof Petershausen an die 112 Juden und Jüdinnen, die vor 84 Jahren aus Konstanz deportiert wurden. Treffpunkt und Start des Gedenkweges ist um 11:30 Uhr am Gedenkobelisk hinter der Dreifaltigkeitskirche (Ecke Bahnhofstraße/Sigismundstraße). Auf der Marktstätte werden die 112 Namen verlesen. Der Gedenkweg führt dann durch die Innenstadt über die Fahrradbrücke zum Mahnmal am Petershauser Bahnhof, wo die Veranstaltung gegen 12:30 Uhr ihren Abschluss findet.

18.10.2024Jürgen Grässlin:
Wie Lichter in der Nacht – Menschen, die die Welt verändern – Ein Mutmachbuch
Der Bestsellerautor Jürgen Grässlin wirft in seinem neuen Buch ein Licht auf das, was uns in diesen düsteren Zeiten Halt gibt und den Mut, nach vorne zu schauen. Im Gespräch mit Menschen wie Margot Käßmann, Franz Alt, Gerhard Trabert und Vandana Shiva, die sich unbeirrt für Umwelt, Frieden und Freiheit, soziale Wärme und Vielfalt einsetzen, und die damit viel bewegen, wird die Welt ein wenig heller: Inspiration für alle, die glauben, als Einzelne könnten sie nichts erreichen — die Mutlosigkeit weicht Zuversicht.

Dabei gibt der Autor einen tiefen Einblick in ihre mutmachenden Aktionen, Projekte und Organisationen im Klima- und Umweltbereich, in Fragen von Krieg und Frieden, im Menschenrechts- und Flüchtlingsbereich, im Sozialen- und Armutsbereich sowie in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremen. All die Menschen in diesem Buch — jeden Alters, jeden Geschlechts und jede und jeder mit einem Ziel, für das zu kämpfen sich lohnt, haben eine gemeinsame Botschaft: Du bist nicht allein! Und: Es gibt immer einen Grund, mit Hoffnung nach vorne zu blicken.
Nach der Lesung besteht Gelegenheit zur Diskussion und Aussprache mit dem Autor.

Eine Kooperationsveranstaltung von Volkshochschule Landkreis Konstanz e.V., Konstanzer Friedensinitiative, Konstanzer Bündnis für gerechten Welthandel, Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“, VVN-BdA Kreis Konstanz, seemoz e.V. und Seebrücke Konstanz

21.09.2024Theaterfest KonstanzDie Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ wird auf dem Münsterplatz vertreten sein.
Weitere Infos unter Theaterfest | 2024
17.07.2024Vortrag Meron Mendel:
„Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“
Über kaum ein anderes Land wird in Deutschland so viel geredet und gestritten: Zu Israel hat jeder eine Meinung. Warum ist das so? Wieso ist die Debatte über den derzeitigen Krieg im Krieg zwischen Hamas und Israel so emotional – und warum wurde auf die Massaker auf Israel vom 7. Oktober mit einer erschreckenden Zunahme von Antisemitismus reagiert?

12.06.2024Führung zu Stolpersteinen in der Konstanzer AltstadtBei dem Rundgang durch die Konstanzer Innenstadt werden ausgewählte Biografien von Opfern des nationalsozialistischen Terrors – Juden, Eugenik-Opfer, Homosexuelle, politische Opfer und Zeugen Jehovas – ausführlich und exemplarisch vorgestellt.
05.06.2024Rundgang:
Jüdisches Leben in Konstanz
vor und während der NS-Zeit
Anhand ausgewählter Lebensgeschichten Konstanzer Juden und Jüdinnen erzählt dieser Stadtrundgang von der Vielfalt, aber auch von der Zerstörung der jüdischen Gemeinde in Konstanz während der NS-Zeit. Dabei werden nicht nur Stolpersteine, sondern auch andere Orte in der Innenstadt aufgesucht, die eine besondere Geschichte haben.
02.06.2024Führung zu Stolpersteinen
für Zwangssterilisierte und für Opfer der „Euthanasie“
Im Mittelpunkt der Führung stehen die Schicksale der Zwangssterilisierten und der NS-„Euthanasiemorde“ in Grafeneck und die Details der Planung und Durchführung der Verbrechen bzw. des Massenmords. In Konstanz gibt es mittlerweile über 30 Stolpersteine für diese Opfergruppen. Bei dem Rundgang werden einige Verlegestellen in Konstanz aufgesucht und an die Schicksale der Kinder und Erwachsenen erinnert.
21.05.2024Offizielle Übergabe der Stolpersteine und
der Stolperschwelle
an die Stadt Konstanz
Lesung aus dem Gedenkbuch für die Konstanzer Opfer von NS-Zwangssterilisation und „Euthanasie“-Verbrechen 1934–1945.
19.05.2024Verlegung neuer StolpersteineVerlegung von 17 neuen Stolpersteinen und einer „Stolperschwelle“ zum Gedenken an Opfer des Naziterrors

Franz GREIS (politisch) – Fürstenbergstraße 72
 
Anna MAYER (politisch) – Friedrichstraße 11
 
Sigmund WEIL (Jude) – Beyerlestraße 10
 
Berta GLÜCKLER (zwangssterilisiert) – Inselgasse 15
 
Anna SCHMID („Euthanasie“) – Stephansplatz 9
 
Berta WEIL (Jüdin) – Marktstätte 17
Josef (Joe) WEIL (Jude) – Marktstätte 17
Gitta WEIL (Jüdin) – Marktstätte 17
Klara (Claire) WEIL (Jüdin) – Marktstätte 17
Jakob (Jack) WEIL (Jude) – Marktstätte 17
 
Salomon ROSENTHAL (Jude) – Rosgartenstraße 31
 
Erna FREISTETTER (zwangssterilisiert) – Bodanstraße 27
Hildegard FREISTETTER (zwangssterilisiert) – Bodanstraße 27
 
Fanny HAYMANN (Jüdin) – Gottlieber Straße 10
Mina OHLENSCHLÄGER (Jüdin) – Gottlieber Straße 10
 
Regina LEVI, geb. Wolf (Jüdin) – Leinerstraße 1
 
Rosa MOERSCHNER, geb. Oplat (Jüdin) – Mangoldstraße 21
 
Stolperschwelle für Zwangssterilisierte – Untere Laube 12
17.03.2024Exkursion in die Gedenkstätte Grafeneck
14.03.2024Vortrag Dr. Caroline Wolf

„Die Entwicklung der Eugenik in Deutschland und ihre Aufarbeitung nach 1945 – Am Beispiel von Humangenetik und Lebenshilfe“
Der Vortrag zeigt die Entwicklung der Eugenik und insbesondere der Rassenhygiene in Deutschland auf. Durch diese Ideologien wurde ein politisches Klima geschaffen, in dem schließlich nicht nur Zwangs­sterilisationen, sondern auch Krankenmorde Realität wurden.
 
Caroline Wolf hat sich in ihrer Forschung auch mit den Auswirkungen eugenischen Gedankenguts und dessen Aufarbeitung nach dem Krieg beschäftigt. Sie ist Chefärztin der Klinik für Alterspsychiatrie im ZfP Reichenau und Vorsitzende des dortigen Ethikkomitees.

siehe dazu auch die Ausstellung „Es konnte alle treffen
28.01. – 31.03.2024Ausstellung
Es konnte alle treffen“
Weit über dreihundert Konstanzerinnen und Konstanzer – Frauen und Männer, Jugendliche und Kinder – wurden zwischen 1934 und 1945 Opfer von Zwangssterilisationen und „Euthanasie“-Morden. Weil sie die  Fürsorgekassen belasteten, nicht den vermeintlich nötigen Bildungsstand aufwiesen, weil sie krank waren oder von der im Nationalsozialismus geltenden sozialen oder ideologischen Norm abwichen. Es konnte alle treffen in einem System, das den Wert eines Menschen anhand seiner volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und seiner „erbbiologischen Qualität“ bemaß.  

Die Ausstellung widmet sich diesen beiden lange vernachlässigten Opfergruppen. Sie skizziert, vor welchem Hintergrund die Menschen zwangssterilisiert beziehungsweise ermordet wurden, und zeigt, wie leicht man auch in Konstanz in die Mühlen der Programme zur „Aufartung zum Schutz der deutschen Volksgesundheit“ geraten konnte.  

Eine Ausstellung der Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Grafeneck und dem Kulturamt Konstanz
28.01.2024Bewegte Erinnerungen

Lesung und kurzer Stadtspaziergang
Im Rahmen der Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus organisieren am Sonntag, 28. Januar 2024 die Initiative Stolpersteine und das Junge Theater Konstanz eine Lesung mit kurzem Stadtspaziergang.

Die Veranstaltung beginnt im Foyer der Spiegelhalle des Theaters Konstanz, von dort spazieren wir gemeinsam bis zum Stadttheater und erinnern uns: an Menschen, Verfolgte, Schicksale aus der Zeit des Nationalsozialismus. Gegen das Vergessen.

Schauspielerin Kristina Lotta Kahlert liest aus dem 1939/1940 entstandenen Essay „Mein Leben vor und nach dem 30. Januar 1933“ der Konstanzer Jüdin Margot Spiegel, die 1937 nach Amerika ausgewandert ist.

Petra Quintini von der Initiative Stolpersteine wird auf dem Weg zum Theater die Erinnerungen von Margot Spiegel um einige Fakten ergänzen, die über das Schicksal der weiteren Familienmitglieder bekannt sind, die nicht in der glücklichen Lage waren, Konstanz rechtzeitig zu verlassen.
27.01.2024Vortrag Thomas Stöckle M.A.„Eugenik und NS-„Euthanasie“

Einführung in die Thematik der Ausstellung
„Es konnte alle treffen“.
 
Veranstaltende:
Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“, in Kooperation mit Kulturamt der Stadt Konstanz, Stabsstelle Konstanz International, Stadt Konstanz, Volkshochschule Landkreis Konstanz e.V., VVN-BdA Kreis Konstanz u.a. sowie Gedenkstätte Grafeneck-Doku­men­tationszentrum
27.01.2024Eröffnung der Ausstellung
Es konnte alle treffen“
Zwangssterilisation und NS-„Euthanasie“-Verbrechen in Südwestdeutschland am Beispiel der Stadt Konstanz
 
Eröffnung durch die Veranstalter mit einem Grußwort von Frau Prof. Dr. Aleida Assmann und einer musikalischen Begleitung durch Alexander Hanßmann (Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz).

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