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Stolpersteine Konstanz

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Louis Schatz 1871 – 1958

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geb.: 28.01.1871, Konstanz

Kaufmann

 

22.10.1940 deportiert nach Gurs / Frankreich, ab etwa Februar 1941 Lager NoÉ.

überlebt in Frankreich, Emigration 1946 in die USA

 

gestorben 04.02.1958

 

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Kanzleistr.  9 heute
(November 2012)

Foto: W. Mikuteit

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Stolperstein für Louis Schatz
verlegt am 22.5.2009

Ehemann von Ida Schatz, Töchter: Else Schatz, Nelly

Das Konstanzer Ehepaar Louis und Ida Schatz, geb. Thanhauser, wohnte in der Kanzleistraße.

1880 waren die Eltern von Louis Schatz, Leopold Schatz und Ester, geb.  Oettinger, in die USA ausgewandert. Sie wohnten zunächst in Nebraska und später in New York.

Louis Schatz, von Beruf Kaufmann, kehrte 1896 nach Konstanz zurück. Am 10. September 1906 heiratete er Ida Thanhauser. Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Nelly (*1908) und Else (*1909).

 

Louis Schatz arbeitete  als Versicherungsvertreter für die Schweizerische Lebensversicherungs- und Rentenanstalt mit Sitz in Zürich. Seit 1933 gingen seine Geschäfts­abschlüsse rapid zurück, ab 1937 war er ohne Einkommen, und 1938 meldete er sich  arbeitslos.

1937 gelang es der erwachsenen Tochter Else in die USA zu fliehen.

Ida Schatz konnte noch kurz nach Kriegsbeginn Konstanz verlassen und kam im Dezember 1939 in die USA zu ihrer Tochter. Ihren Mann musste sie zurücklassen, da er - fast vollständig erblindet - kein Visum erhalten hatte. Louis Schatz zog zu seiner Tochter Nelly, verheiratete Alexander, die mit Mann und Töchterchen Ruth in der Schützenstraße wohnte.

Von dort wurde Louis Schatz gemeinsam mit der Familie seiner Tochter am 22. Oktober 1940, fast 70jährig, nach Gurs deportiert.

Auf Grund seines Alters wurde er 1942 nicht in die Todeslager im Osten deportiert. Nach Gurs waren seine weiteren Stationen die Lager Rivesaltes, Les Milles, Nexon und zum Schluß das Altersheim Rabes in Cornil im Departement Corrèze, wo er bis Februar 1946 unter­gebracht war.

Wahrscheinlich blieb er bis weit nach Kriegsende in Cornil, weil seine Frau Ida die Ausreisepapiere in die USA nicht eher besorgen konnte.

 

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Altersheim Rabes, Cornil, Dept. Corèze, Frankreich
 

 

 

Irgendwann danach, aber noch im Jahre 1946, emigrierte Louis Schatz  in die USA zu seiner Frau Ida und Tochter Else. 1947 sah er auch seine Enkelin Ruth wieder, die mit einer Gruppe jüdischer Waisenkinder in die USA kam.

 

 

Louis Schatz starb am 4. Februar 1958
im New Yorker Stadtteil Queens.

 

 

Im Beisein seiner Enkelin Ruth Alexander wurden am 22. Mai 2009 in der Kanzleistraße 9 zwei Stolpersteine für das Ehepaar Schatz  verlegt.

 

 

Recherche: Petra Quintini

Patenschaft: Ruth Fehr

Quellen:

Staatsarchiv Freiburg F 196/1, Nr. 4340; F 166/3, Nr. 2704; P 303/4, Nr. 347